nodalcms
  Fachveröffentlichungen über AR-Glasfasern
 
Bereits seit vielen Jahrzehnten bewähren sich Fasern als Verstärkung in verschiedenen Bereichen der Technik. Kaum denkbar wären die modernen Entwicklungen im Karosserie-, Flugzeug- und Bootsbau ohne den glasfaserverstärkten Kunststoff (GFK). Die eigentliche Idee ist dabei viel älter: Schon bei den Alten Ägyptern kamen Lehmziegel mit einer Bewehrung aus Strohhäcksel zum Einsatz.

Für die Bewehrung zementgebundener Baustoffe kommen heutzutage vor allem Stahl-, Kunststoff- und Glasfasern zum Einsatz. Stahlfasern sind in einer Vielzahl von Ausführungen auf dem Markt erhältlich, die sich durch Form und Herstellungsverfahren unterscheiden.
Bei den Kunststoffasern handelt es sich meist um Polypropylenfasern. Sie werden häufig in Estrichen verwendet.
Innerhalb der großen Gruppe der verschiedenen Gläser eignen sich praktisch nur die so genannten AR-Glasfasern, da nur sie einen ausreichend hohen Widerstand in der hochalkalischen Umgebung zementgebundener Baustoffe aufweisen.
Die DIN 1259-1 beschreibt unter Punkt 3.30 Faserglas auf Seite 7 "AR-Glas" als "alkalibeständiges Natriumzirkonsilicatglas mit einem ZrO2-Masseanteil über 15%, wird für die Herstellung von Glasfasern für Beton, Mörtel, Estrich und Putz eingesetzt."
Die Norm ist beim Beuth Verlag zu beziehen. www.beuth.de


Kurzfasern werden dem Beton oder Mörtel bereits während des Mischprozesses oder im Zuge der Verarbeitung, z.B. beim Stahl- oder Glasfaserspritzbeton, zugegeben. Sie verteilen sich je nach Verfahren zwei- oder dreidimensional über den gesamten Bauteilquerschnitt.
Die Verstärkung besonders beanspruchter Zonen wird hingegen mit gezielt und gerichtet eingelegter Bewehrung erreicht. Im Falle von Glasfasern werden hierbei textile Bewehrungen in Form von Matten, Gelegen oder Geweben mit ein- oder zweidimensionaler Ausrichtung der Fasern verwendet, die - ähnlich der Stahlbewehrung im Stahlbetonbau - genau innerhalb des Bauteilquerschnittes positioniert werden. Der Vorteil textiler Glasfaserbewehrungen besteht u.a. darin, daß sie unmittelbar in der meist beanspruchten, oberflächennahen Randzone des Bauteiles angeordnet werden können, da sie nicht rosten und deshalb auch keine Betondeckung benötigen.


Folgende Fachveröffentlichungen stehen zum pdf-Download bereit:


"Was Sie über Glasfasern zur Verstärkung von Estrichen wissen sollten" Owe-Karsten Lorenz, Speyer aus EstrichTechnik VI/1998

Nur alkaliresistente AR-Glasfasern können dem korrosiven Angriff des bei der Zementreaktion freigesetzten Kalkhydrats Ca(OH)2 ohne Festigkeitsverlust dauerhaft standhalten und sind daher in der Lage, praktisch unbegrenzt lange verstärkend zu wirken.
Obwohl die AR-Glasfasern in Estrichen keine statische Funktion übernehmen müssen, gereicht ihre Dauerhaftigkeit auch Betonböden und Estrichen zum Vorteil, weil sie die Rißbildung über die Erhärtungsphase hinaus auch bei der Austrocknung verhindern können.


"Dauerhaftigkeit von textilbewehrtem Beton mit AR-Glas-Multifilamentgarn aus physiko-chemischer Sicht" Schorn, H.; Hempel, R.; Butler, M.; Schiekel, M. - Weimar, September 2003 - pdf 1,36 MB

Aus den Untersuchungen von Biegezugprüfkörpern mit einer Bewehrung aus Glas-Multifilamentgarnen, die bis zu einem Jahr in einer Nebelkammer mit einer Temperatur von 40 °C bei annähernd
100 % relativer Feuchte eingelagert wurden, lassen sich folgende zusammengefaßten Resultate herausheben:
Das Festigkeitsverhalten der Prüfkörper über die Zeit wird signifikant vom Glastyp, der Schlichte und der Betonzusammensetzung beeinflußt.
Im Feinbeton eingebettete E-Glasfasern zeigen auch bei Mischungen mit stark reduzierter Alkalität nach kurzer Zeit Korrosionsschäden, die mit hohen Festigkeitsverlusten verbunden sind. Solche Fasern sind für die Bewehrung zementgebundener Mörtel oder Betone nicht geeignet.
Dahingegen weisen in vergleichbaren Mischungen eingebettete Multifilamentgarne aus AR-Glas bei einer Einlagerungsdauer bis zu einem Jahr in einer Nebelkammer weder Festigkeitseinbußen noch Korrosionserscheinungen auf.



© 2005 Ostrakon GmbH - Impressum