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  Fachveröffentlichungen über Textilbewehrten Beton 
Der textilbewehrte oder eigentlich besser oberflächenbewehrte Beton ist zwischen dem Glasfaserbeton (GFB) und dem glasfasermodifiziertem Beton (FMB) einzuordnen.

Beim textilbewehrten Beton werden meist Gelege oder Gewebe oberflächennah in Normalbeton eingearbeitet. Durch die Konzentration und die genaue Positionierung der Glasfasertextilien in den zugbeanspruchten Bereichen wird eine sehr wirkungsvolle Bewehrung des Betons erreicht. Der textilbewehrte Beton kann als Verbindung zwischen GFB und FMB betrachtet werden, da es sich bei den Anwendungen zwar einerseits um Bauteile aus Beton nach DIN 1045 handelt, andererseits jedoch infolge der oberflächennahen Anordnung und erforderlichen Durchdringung des Geleges/Gewebes mit Feinmörtel eine glasfaserbewehrte Feinbetonschicht entsteht, die mit einer dünnen Glasfaserbetonschicht vergleichbar ist.

Die Anwendungsmöglichkeiten textilbewehrter Betone, insbesondere die Anrechenbarkeit textiler Bewehrungen auf die statische Tragfähigkeit von Betonbauteilen sind derzeit Gegenstand eines umfangreichen Sonderforschungsprorammes, das an verschiedenen Hochschulen in Deutschland bearbeitet wird. Erfahrungen mit der neuen Bauweise liegen bisher nur in Einzelfällen vor, z.B. als Montagebewehrung für einachsig gespannte Fertigdeckenplatten oder als konstruktive Bewehrung für Bodenplatten.


Folgende Fachveröffentlichungen stehen zum pdf-Download bereit:

"Textilbewehrter Beton - Neue Prozesstechnologien und Anwendungen" Ulrich Pachow,Haan 2004 - pdf 1307 KB

Die Entwicklung einer zementverträglichen, alkaliwiderstandsfähigen AR–Glasfaser war die Vorraussetzung für einen neuen Verbundwerkstoff mit dem preiswerten Bindemittel Zement. Zunächst wurden Fertigungsverfahren aus der GFK–Industrie adaptiert, die zwar heute noch angewendet, aber durch neue, individuelle Prozesse ergänzt werden, die durch

• niedrige Lohnkosten
• hohe Kapazitäten
• reproduzierbare Qualitäten
• saubere, umweltfreundliche Prozesse
• Ressourcenschonung
• hohen Nutzungsgrad der Bewehrung

gekennzeichnet sind.

In der Zukunft bleiben die handwerklichen Verfahren weiter für Einzelanfertigungen und Kleinserien bestehen. Großanlagen für einzelne Massenprodukte sind nur begrenzt erforderlich, während kleinere, flexible Fertigungsanlagen in den nächsten Jahren gute Entwicklungschancen besitzen.

Anders sieht es in den Schwellenländern aus, in denen z.B. immer noch Asbestzement–Produkte in großen Mengen hergestellt werden, hier sind mittelfristig Großanlagen notwendig.

Es werden neue Textilien auf den Markt kommen, mit größerer Leistungsfähigkeit, den Anforderungen des Produktes angepasst und vor allem durch die größeren Fertigungsmengen auch zu günstigeren Preisen.

Die Produktentwicklung wird auf allen Gebieten voranschreiten, besonders ist jedoch die "Fassade" hervorzuheben, für die Textilbewehrter Beton die besten Vorausset¬zungen mitbringt. Die früher bestandenen Hemmnisse und Hürden durch die deutschen Genehmigungsverfahren können überwunden werden, da bereits eine Reihe von Einzelgenehmigungen zur Verfügung stehen und allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen erteilt wurden.


"Textilbewehrter Beton - ein neuer Verbundbaustoff" Rainer Hempel, Dresden Januar 2002 - pdf 724 KB


Potentielle Anwendungen auf der Basis des textilbewehrten Betons liegen sowohl in der Verstärkung und Instandsetzung vorhandener Bausubstanz, in der Entwicklung neuer Konstruktionen (schlank,
leicht, korrosionsbeständig) als auch bei der Verbesserung der Gebrauchstauglichkeit von Stahl- und Spannbetonbauteilen durch zusätzliche textilbewehrte Verstärkungsschichten.
Die Anwendung des textilbewehrten Betons wird als eine sinnvolle und effektive Ergänzung zum Stahl- und Spannbetonbau, nicht aber als deren Substitution gesehen. Anwendungen, wo hohe Lasten
(Zug- und Biegezugbeanspruchungen) abzutragen sind, bleiben bis auf weiteres dem Stahl- und Spannbeton vorbebehalten.






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